Date

15th August 2024

Author

Louis Widmer

Kontaminiertes Laub

Im Biolab wird Laub zum Ausgangspunkt für etwas Neues. Was im öffentlichen Raum meist als saisonaler Störfaktor gilt – nass, rutschig, unhygienisch – wird hier zum aktiven Nährboden. Ziel ist es, zu testen, ob kontaminiertes Stadtlaub als Substrat für Pilzwachstum taugt. Und was passiert, wenn Mikroorganismen, Sporen, Bakterien und unbekannte Rückstände schon da sind, bevor der Pilz überhaupt einzieht.

Die Integration mikrobieller Kultivierungssysteme in öffentliche und halböffentliche Hochschulräume eröffnet neue Perspektiven auf Materialforschung, urbane Stoffkreisläufe und gestalterische Praxis. Im Rahmen eines interdisziplinären Projekts wurde an einer Schweizer Hochschule ein Pilzgarten als räumlich zugängliche Zirkulationszone realisiert – ein Experiment, das biologische Prozesse sichtbar, erfahrbar und reflexiv macht.

Im Zentrum steht die Kultivierung saprotropher Pilze auf organischen Reststoffen, insbesondere auf urban anfallendem Laub, Karton und textilen Altmaterialien. Die Pilzgarteninstallation wurde im Übergangsbereich zwischen Labor, Flurzone und Werkstatt positioniert – nicht als abgeschlossenes Versuchssystem, sondern als durchlässiger Ort zwischen Forschung, Alltag und Designpraxis. Der Begriff „Zirkulationszone“ wird hier doppelt verstanden: als architektonischer Bewegungsraum und als ökologisch-materielles System zirkulierender Stoffe.

Gesammeltes kontaminiertes Laub aus der Umgebung des Toni-Areals
Gesammeltes kontaminiertes Laub aus der Umgebung des Toni-Areals

Gesammeltes kontaminiertes Laub aus der Umgebung des Toni-Areals

Im Biolab wird Laub zum Ausgangspunkt für etwas Neues. Was im öffentlichen Raum meist als saisonaler Störfaktor gilt – nass, rutschig, unhygienisch – wird hier zum aktiven Nährboden.
Im Biolab wird Laub zum Ausgangspunkt für etwas Neues. Was im öffentlichen Raum meist als saisonaler Störfaktor gilt – nass, rutschig, unhygienisch – wird hier zum aktiven Nährboden.

Im Biolab wird Laub zum Ausgangspunkt für etwas Neues. Was im öffentlichen Raum meist als saisonaler Störfaktor gilt – nass, rutschig, unhygienisch – wird hier zum aktiven Nährboden.